Freitagmorgen in Sursee: Es ist bewölkt und
der gewohnte Parkplatz wird durch einen Zirkus blockiert.
Entsprechend ist der Einstieg ins Wochenende etwas chaotisch. Da
diesmal sehr viele neue Crew-Mitglieder dabei sind, herrscht eine
Atmosphäre wie beim ersten Ausflug: Man beschnuppert sich von der
Ferne und wächst in den kommenden zweieinhalb Tagen immer mehr
zusammen. Mal sehen, ob auch heuer aus zwei (sich noch unbekannten)
Personen langfristig drei werden! Ebenfalls schön, dass die meisten
Crew-Mitglieder ein Problem erkannt und entsprechend gehandelt
haben: Die im Vorfeld verteilten und exklusiv hergestellten
hochwertigen Crew Of Glory-Reisetaschen sehen alle gleich aus! Mit
ein paar Bändeln oder Farben findet Mann und Frau seine Tasche trotz
vielen „Klonen“ schnell wieder.
Neben der Band und einigen hartnäckigen
„immer wieder dabei-Seienden“ ist auch Buskapitän Andy erneut an
Bord. Gerüchteweise hat er die neue Sekretärin des Busunternehmens
auf Knien bestürmt, um die Crew wieder fahren zu dürfen. Diese
Freude steckt schnell an, so dass, zusammen mit ein paar Bieren,
schnell eine gemütliche Stimmung aufkommt. Hechingen ist das Ziel,
welches nahe am Bang Your Head-Festival-Ort Balingen liegt.
Scheinbar ist der The Ranch Festival-Chef ebenfalls beim BYH
involviert. Dies lässt einige frohlocken, während andere abwarten
und versuchen, nicht das Schlimmste zu befürchten. Nach einem kurzen
Stopp im Hotel mit grosszügiger Umziehpause geht es bereits ans
Festival. Hier bewahrheiten sich sowohl die Euphorie wie auch die
Bedenken. Der Ort ist grundsätzlich in Ordnung, die Bedingung nett,
aber das Verpflegungsangebot für die Besucher mässig und der Bier-
und Colakonsum dank einem „durchdachten“ Bonsystem unnötig
kompliziert. Für Abhilfe sorgt das nahe, aber etwas versteckte
Einkaufszentrum.
Zuvor trifft man aber auf unerwartet
viele Leute aus der Schweiz. Neben den Souls Of Rock(ern) mit ihrem
Verkaufsstand sind auch ehemalige Crew-Mitglieder und Veranstalter
kleiner Schweizer Festivals in Hechingen. Der Konzertort selber
stellt sich als Discotheke mit vielen Sitzmöglichkeiten heraus, vor
deren Tanzfläche eine Bühne improvisiert wurde. Wo sonst zu
Konservenmusik getanzt wird, ist heute Headbangen angesagt. Vanish
und Emerald Sun als Anhezier spielen noch vor spärlichem Publikum.
das sich auch kaum vor die Bühne traut. Besser wird es erst mit
Crown Of Glory. Wofür natürlich die Crew sorgt, die doch den einen
oder anderen Einheimischen anstecken kann. Schön auch, dass Matthias
Luly Walz (siehe letzter Bericht) extra für diesen Abend nach
Hechingen gefahren ist – und somit das Familien-Treffen perfekt
macht. Wegen technischer Probleme verzögert sich allerdings der
Start. Etwas nervös machen Crown Of Glory das Beste draus und
verzichten kurzfristig auf die Ballade „Save Me“. Gut so! Denn damit
wird einfach durchgerockt. Die anschliessenden CD- und
T-Shirt-Verkäufe bestätigen den gelungen Auftritt.


Die nachfolgenden C.O.P. UK. lösen
dagegen unterschiedliche Reaktionen aus. Die einen Crew-Mitglieder
sind Riesenfans, die anderen widmen sich lieber dem gesitteten
Biertrinken. Einigkeit herrscht dagegen bei Mystic Prophecy und
Brainstorm.

COP UK in action
Brainstorm
Beide Bands killen von Anfang bis zum Ende
und führen der Crew vor, dass bei „ihrer“ Band in Sachen
Bühnenpräsenz noch Luft nach oben ist. Beim Weg zurück ins Hotel
zerbricht die Einheit der Crew. Es werden Legenden geschmiedet,
welche am nächsten Tag DAS Thema im Bus nach Nersingen sind.
Nersingen liegt nahe an Ulm. In Ulm gibt
es einen von Kusi angepriesenen Gothic-Shop. Dieser, so sagt das
ungeschriebenes Crew-Gebot, sollte unbedingt besucht werden. Aber
wie kommt man von Nersingen nach Ulm? Die einen entscheiden sich,
direkt von Nersingen mit dem Zug nach Ulm zu fahren und danach per
Taxi ins Hotel zu reisen. Von dort tuckert der Grossbus ins Rocks.
Andere wählen den umgekehrten Weg – und werden von den Taxifahrern
abgezockt. Entsprechend zerbricht die Einheit der Crew bereits am
Nachmittag wieder, um sich pünktlich zu den ersten Klängen der
Anheitzer Headless Beast wieder im Rocks in Nersingen zu vereinen.
Matthias Walz kann heute leider nicht dabei sein. Er wird aber durch
weitere Deutsche-Crew-Mitglieder vertreten, die Teilweise einen
beachtlichen Reise auf sich genommen haben. Der Sound ist dank Crown
Of Glory Tonmeister Rafi bei allen Bands annehmbar bis super. Die
Platzverhältnisse mit der kleinen „Bühne“ schaffen eine etwas enge
aber sympathische Kneipenatmosphäre. Dazu gibt es das deutlich
bessere Bier als am Vorabend. Und ein schnödes Bonsystem weicht
heute der guten alten Barzahlung. Headless Beast gewinnen ein Teil
der Crew für sich, während die Nachfolger Facingfears schon grössere
Lücken im Publikum entstehen lassen. Die Crew ist aber vor allem für
ihre Band da. Und diese überzeugt heute mit einem deutlich längeren
Set. Gerüchteweise sollte an diesem Abend das schon lange nicht mehr
gespielte „Crown Of Glory“ zum Besten gegeben werden. Dies steigert
die Vorfreude einiger Uralt –Fans zusätzlich und geschieht dann auch
tatsächlich. Freude hat aber nicht nur die Crew, sondern ebenfalls
ein paar Eingeborene, welche die beim letzten hiesigen Auftritt
gekauften Crown Of Glory-Textilien mit Stolz tragen. Der Auftritt
selbst wird trotz engen Platzverhältnissen zum erwarteten Siegeszug,
wobei die „Locals“ wie bereits beim ersten Mal den Auftritt fast
versteckt von der Bar aus geniessen.
Verschiebungen der Auftrittszeiten führen
dazu, dass die Hotel-Rückreise nach dem Auftritt von Crown Of Glory
etwas chaotisch ausfällt. Busfahrer Andy möchte unbedingt die
gesetzlichen Ruhezeiten einheilten und bewegt sein Fahrzeug deshalb
überpünktlich anstelle um 1 Uhr bereits (nach Busanzeige) um 0.58
Uhr. „Naja“, denken sich die einen, „dann wird halt im Hotel weiter
gefeiert“, während andere gleich in Nersingen bleiben und irgendwann
(viel) später per Taxi in ihre Schlafstellen zurückkehren.
Müde Gesichter sind am nächsten Morgen
die Regel und nicht die Ausnahme. Da hilft nur ein Konterbier! Andy
fährt die Crew zurück nach Nersingen, wo das Bandequipment in den
Bus eingeladen wird. Danach geht’s zurück in die verregnete Schweiz.
Was soll denn jetzt noch Spannendes passieren? Naja, Hungi hatte
noch das Demo eines neuen Songs versprochen. Dieses wird unter einem
gewissen Widerstand von Komponist Hene gespielt und sehr wohlwollend
aufgenommen. Ebenfalls super Reaktionen lösen die Karton-Kronen in
einer Österreichischen Autobahngaststätte aus. Kurzerhand wird die
ganze Crew mit diesen Kronen ausgestattet. Ein entsprechendes
Gruppenfoto „krönt“ das Wochenende. Der Abschied ist dank ähnlichen
Bedingungen wie am Freitag wieder wild. Es regnet wieder einmal.
Trotzdem versucht die Crew wirklich jeder Nase „Tschau“ zu sagen.
Schön wars wieder! Auf weitere fünf(zehn)
Fahrten!
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